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Für Friedensarbeit und Völkerverständigung
Das Helmut-Michael-Vogel-Bildungswerk
der DFG-VK Bayern

Wohin treibt die Welt?

Friedenspolitische Tagung der DFG-VK Bayern, mit Dr. Emilio Astuto und Reinhard Lauterbach

14. Oktober 2023, 13:00 – 19:00 Uhr , Nachbarschaftshaus Gostenhof,  Nürnberg

Bericht mit links auf die Videoaufzeichnungen der Referate 

Das Thema der Tagung sind die Kriege und Konflikte, die die deutsche Außen- und "Sicherheits"politik momentan am stärksten prägen: der Krieg in der Ukraine und die "Systemkonkurrenz" mit China. Wir möchten den Teilnehmer*innen analytische Ansätze bieten, anhand derer sie diese Geschehen besser einordnen können und Argumente für eine konstruktive und gewaltfreie Rolle Deutschlands in der internationalen Politik formulieren können.

Themen:

1) Der Ukraine-Krieg: Eine Zwischenbilanz

Um den Krieg in der Ukraine analysieren zu können, ist es notwendig, einen Eindruck der Interessen der Kriegsparteien zu gewinnen und – jenseits der Nachrichten von der Front – die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Hintergründe und Auswirkungen des Krieges zu überblicken.

Reinhard Lauterbach wird zu diesen Fragestellungen einen Vortrag halten. Herr Lauterbach, Jahrgang 1955, ist studierter Historiker und Slawist. Er war lange Jahre Redakteur verschiedener öffentlich-rechtlicher Sender. Als ARD-Korrespondent war er für die Ukraine und Belarus zuständig. Seit 2013 ist Herr Lauterbach freiberuflicher Osteuropa-Korrespondent für die „Junge Welt“ und andere Medien. Er lebt in Polen.

2) Konfrontation des Westens mit China

Die gegenwärtige militärische Aufrüstung Deutschlands geht einher mit einer Bedrohungsrhetorik, die seit einigen Jahren merklich intensiviert wird. Die angeblich Bedrohung kommt aus dem Osten – doch sie geht nicht nur vom kriegführenden Russland aus, sondern auch von Deutschlands größtem Handelspartner, der Volksrepublik China. Was hat es auf sich mit der Erzählung von der "Systemkonkurrenz" zwischen China und dem Westen?

Dazu wird Dr. Emilio Astuto referieren. Dr. Astuto ist Anwalt und Dozent für internationale Politik, Weltwirtschaft, Völkerrecht und Menschenrechte. Er studierte zunächst Jura an der Univ. v. São Paulo und an der LMU und promovierte an der Univ. zu Köln, nachdem er am Inst. de Droit des Affaires der Univ. Paris I Panthéon – Sorbonne geforscht hatte. An der Harvard School of Government absolvierte er sein Executive Education Program (ExED). Er besuchte postgraduale Spezialisierungskurse in Global Strategy und Communication sowohl an der Tsinghua Univ. als auch am Indian Inst. of Management Bangalore.

 

3) Arbeitsgruppe Soziale Verteidigung

Da wir nicht nur den traurigen Zustand der Welt beklagen sondern auch konstruktive Ansätze zur Gewaltfreien Konfliktbearbeitung bieten möchten, gibt es parallel zu den beiden Arbeitsgruppen, die zur anschließenden Vertiefung der Inhalte der Vorträge dienen, eine Arbeitsgruppe zum Konzept der Sozialen Verteidigung. Nach einer kurzen theoretischen und historischen Einführung soll es hier um die Realität der Sozialen Verteidigung in der Ukraine gehen. Weiterhin wird das Potential der Sozialen Verteidigung als Alternative zur militärischen Aufrüstung in Deutschland besprochen.


 

Berichte über Veranstaltungen


Aufgaben der Friedensbewegung- Antworten des Pazifismus

Online Vortrag von Thomas Rödl und anschließend Diskussion, am Di. 23.5.2023, 19:30 Uhr

Veranstalter: attac AG Globalisierung und Krieg in Zusammenarbeit mit dem HMV-Bildungswerk

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Manuskript zum Vortrag vom 23.5.2023 ;

Videomitschnitt


Als zentrale Aufgabe der Friedensbewegung nennt Rödl die Beendigung des Krieges in der Ukraine. Dies muss geschehen, indem der deutsche Anteil am Krieg – sowohl historisch als auch aktuell – analysiert und klar benannt wird.
Solch eine Analyse führt zu der Erkenntnis, dass Deutschland und seine NATO-Partner das Eskalationspotential im Tauziehen um die Ukraine zumindest in Kauf genommen und in einigen Fällen bewusst vorangetrieben haben. Das galt zumindest seitdem die NATO 2008 die Perspektive eines ukrainischen NATO-Beitritts eröffnete. Es gilt auch heute noch, wie die Lieferung schwerer Waffen in das Kriegsgebiet Ukraine belegen.
Mit dieser Erkenntnis wiederum muss politischer Druck in der Bevölkerung aufgebaut werden, um die deutsche Bundesregierung zu einer Kehrtwende in ihrer Kriegspolitik zu zwingen und sie dazu zu bewegen, die Waffenlieferungen einzustellen und auf Verhandlungen zu drängen.
Weiterhin sagte Rödl, dass es einer ressourcenstarken pazifistischen Organisation bedarf, um diese Aufgaben zu bewältigen.
Infos: Der Flyer „Bombenstimmung“, darauf wird im Video hingewiesen (wird 2023 aktualisiert): http://www.no-militar.org/pdfs/Bomben…

Weitere Infoseiten mit Quellenangaben:
https://www.no-militar.org/index.php?  und
https://www.no-militar.org/index.php?

NATO – Russland – Grundakte 1997: Gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit: https://www.nato.int/cps/en/natohq/of…

Themensammlung zum Ukrainekrieg: https://dfg-vk-bayern.de/themensammlu…

Im Februar 2023, zum Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskrieges, veröffentlicht die DFG-VK Bayern eine Erklärung zum Ukrainekrieg.

Zum Aspekt Modernisierung der Atomwaffen und Präventivschlagkonzepte

Ausführlicher in der Präsentation bei der Tagung am 15.10.2022 In Nürnberg  

Hier auf youtube: https://www.youtube.com/watch?v=7ysZid9_7iI


Thesen zum Thema:

Die neuen Aufgaben sind die gleichen wie in der Vergangenheit: Friedliche Streitbeilegung, Beachtung des Völkerrechts, Interessenausgleich, Rüstungskontrolle und allgemeine Abrüstung. Diese Konzepte waren nie handlungsleitend für Regierungspolitik, vielmehr die tradierten militaristischen Konzepte wie „starker Staat", Abschreckung, und auch mal Krieg führen, wenn es dafür steht.

Neue Bedingungen

Der Krieg ist ein Anlass für die Nach-Weltkriegs-Generation, darüber nachzudenken, wofür es sich zu sterben lohnt und was es bedeutet, einen Krieg gewonnen zu haben. Offensichtlich sind „wir" jetzt Kriegspartei und wollen siegen! Ziel der Politik ist nicht Frieden und Rettung von Menschenleben, sondern die Durchsetzung der politischen Ziele:  Eingliederung der Ukraine in den EU- und NATO-Machtblock, Schwächung Russlands, Vorbereitung der militärischen Rückeroberung der jetzt russischen Gebiete der Ukraine.

Politische Perspektive

Die Ukraine wird zerhackt und Europa wird wieder in 2 Machtblöcke geteilt, die Grenze wird irgendwo im Osten der Ukraine verlaufen, mit Hundertausenden Soldaten und evtl. Hunderten taktischen Atomwaffen auf beiden Seiten. Es wird einige Jahrzehnte dauern, bis BürgerInnen und PolitikerInnen verstehen, dass friedliche Koexistenz, Rüstungskontrolle und Abrüstung keine Belohnung für Wohlverhalten sind, sondern die Verhinderung eines weiteren Krieges in unserem eigenen Interesse liegt.

Aufgaben der Friedensbewegung

Wer oder was ist die Friedensbewegung? Welche Organisationen und Strukturen sind in 10 Jahren noch handlungsfähig? Aus meinem Verständnis von Pazifismus bleibt die Forderung nach einseitiger Abrüstung, ziviler und gewaltfreier Lösung von Konflikten, das heißt auch Vorbereitung auf soziale Verteidigung, richtig und notwendig. Mit den realpolitischen Forderungen, einzelnen „vernünftigen" Kampagnen und Aktionen gegen Einzelerscheinungen des Militärsystems haben wir auch nichts erreicht. Pazifismus muss sowohl die moralische Grundhaltung der Gewaltfreiheit als auch die daraus folgenden politischen Konzepte darstellen und vermitteln.

Nur so können wir die – nach wie vor vorhandene - Antikriegshaltung in der Gesellschaft ansprechen und evtl. in einen politisch handelnden Pazifismus verwandeln. Ein gestärkter organisierter Pazifismus kann in einer künftigen Friedensbewegung mitwirken, ohne die Werbung für die eigene Grundpositionen aufzugeben.  (Thomas Rödl)

 


Der Ukraine-Krieg: Eine Zwischenbilanz. Die Interessen am Krieg und die Bilder vom Krieg

ReferentInnen: Peter Wahl und Dr. Sabine Schiffer

Der bayerische Landesverband der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Helmut-Michael-Vogel-Bildungswerk und anderen eine Tagung über die Entwicklungen des Ukraine-Krieges.

Wir hoffen natürlich, dass dieser schreckliche Krieg zum Zeitpunkt dieser Veranstaltung bereits beendet ist. Weiterhin hoffen wir, dass der Krieg nicht in der totalen militärischen Niederlage einer der Kriegsparteien endet – da ein solches Szenario noch viel mehr Leid mit sich bringen würde – sondern durch Verhandlungen.

Dazu ist es notwendig, dass die Kriegsparteien ein solides Verständnis der Interessen ihrer Kontrahenten haben, denn nur durch einen realistischen Interessenausgleich können Verhandlungen glücken. In Deutschland ist der Glaube weit verbreitet und wird medial verstärkt, dass man mit Russland nicht verhandeln kann (oder darf) – trotz des zaghaften Erfolgs des Getreideabkommens – und dass eine militärische Niederlage Russlands das einzig akzeptable Ende des Krieges ist.

Wir wollen auf der Tagung die Entwicklung der politischen und ökonomischen Interessen der Kriegsparteien sowie die Medienberichterstattung über diese Entwicklung analysieren. Dazu haben wir hochkarätige ReferentInnen eingeladen: Peter Wahl (Weltwirtschaft, Ökologie und Entwicklung) und Dr. Sabine Schiffer (Institut für Medienverantwortung).

Alle Videomitschnitte und Dokumente der Tagung sind hier zu finden: https://dfg-vk-bayern.de/der-ukraine-krieg-eine-zwischenbilanz/

  Präsentation von Peter Wahl: Entwicklung der ökonomischen und politischen Interessen der Kriegsparteien

Präsentation von Thomas Rödl zur Einführung Ukraine Krieg eine Zwischenbilanz

Text zur Einführung, nach Abgleich mit der Videoaufzeichnung

Präsentation von Peter Wahl

Präsentation zur Frage Kriegsbegeisterung - Pazifismus, von Werner Mesnaric

Ukraine Krieg und Atomkrieg

Präsentation bei der Tagung am 15.10.2022 In Nürnberg: Ukraine Krieg eine Bilanz.


Rückblick:

Ohne Waffen - aber nicht wehrlos!

Webinar zum Konzept der Sozialen Verteidigung mit Dr. Christine Schweitzer

am 8. Juni 2022, 19:00 Uhr

Militärische Verteidigung steht vor unauflösbaren Widersprüchen:

- Krieg kostet das Leben unschuldiger Menschen.

- Militärisch verteidigte Länder werden flächendeckend zerstört.

- Kommt es zur Eskalation zum Atomkrieg, ist egal, wer Aggressor und wer Verteidiger war.

Heißt die Antwort auf militärische Aggression also Kapitulation? Nein!

Aus dem Widerstand gegen die Nazis in besetzten Ländern und anderen Beispielen kann man lernen, sich ohne Waffen zu widersetzen. Friedenswissenschaftler haben diese Methoden untersucht und zur Theorie der Sozialen Verteidigung zusammengefasst.

Soziale Verteidigung ist die gewaltfreie Alternative zur militärischen Verteidigung.

Soziale Verteidigung ist die gewaltfreie aktive Verteidigung gegen einen militärischen Angriff von außen oder einen Staatsstreich. Sie beruht auf den Prinzipien und Methoden der gewaltfreien Aktion, des Zivilen Widerstands und der Nicht-Zusammenarbeit.

Das klingt theoretisch?

Wir bieten ein Webinar mit konkreten Beispielen an. Sie können Ihr Wissen vertiefen oder eine Alternative zur (selbst-)zerstörerischen Gewalt ganz neu kennenlernen.

Unsere Referentin, Dr. Christine Schweitzer, ist Friedensforscherin und hat über gewaltfreie Interventionen im ehemaligen Jugoslawien promoviert. Sie arbeitet als Geschäftsführerin des Bundes für Soziale Verteidigung, war von 2014 bis 2019 im Vorstand der War Resisters International und ist im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung tätig.

Das Webinar wird veranstaltet vom Friedensmuseum Nürnberg und der DFG-VK Bayern in Zusammenarbeit mit dem HMV-Bildungswerk.

Hier der Vortrag zum Ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=yt3h-74bsog&t=1844s

 

 

 

Wir haben aus Anlass des Krieges in der Ukraine eine aktuelle Darstellung des Konzeptes der Sozialen Verteidigung verfasst, hier zu finden.

Aktuelle Erklärung der DFG-VK Bayern zum Krieg in der Ukraine


Soziale Verteidigung

... meint die Verteidigung einer Gesellschaft mit zivilen und gewaltfreien Mitteln. Es gibt keine Anwendung von militärischer Gewalt. Gegen eine Besatzungsmacht sollen Methoden des gewaltfreien Widerstandes angewandt werden, z.B. Massendemonstrationen, Blockaden, ziviler Ungehorsam. Soziale Verteidgung muss aber sehr wohl vorbereitet und organisiert werden.

Hier eine Darstellung des Konzepts. Aus dem Katalog der Ausstellung "Schreck lass nach", AG Friedenspädagogik 1986.

Soziale Verteidigung in 2 Schaubildern: Ausstellung Tafel 9

Ausstellung Tafel 10

 

 


 

 

 

Dienstag, 14. Juni 2022 um 19.00 Uhr im EWH, Großer Saal

Vortrag und Diskussion mit Lühr Henken:

Was tun gegen Milliardenaufrüstung und Krieg in Europa?

100 Milliarden € will die Bundesregierung in die Aufrüstung stecken, zusätzlich zum Verteidigungshaushalt, der im Jahr 2022 auf 50,2 Mrd. € steigen wird – Ein Plus von mehr als 7 % zum Vorjahr, um die Feuerkraft der Bundeswehr zu verdoppeln. Das Vernichtungspotential und die Ressourcenverschwendung dient wie auch die geplante Anschaffung von F35-Kampfjets, die Modernisierung der US-Atomwaffen, die militärische Integration der Ukraine in die NATO-Strukturen und die Installation des US-Hyperschallwaffensystem „Dark Eagle“ in Europa dem Ausbau der militärischen Stärke gegenüber China und Russland.

Referent: Lühr Henken, Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag zu den aktuellen Aufgaben der Friedensbewegung in Deutschland vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der Konfrontationspolitik der westlichen Staaten in NATO, G7 und EU.

 

Grußwort: Thomas Rödl, Landessprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Landesverband Bayern

In Kooperation mit dem Helmut-Michael-Vogel-Bildungswerk der DFG-VK und der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in München und Bayern.

Manuskript des Vortrags, vom Referent freundlicherweise zur Verfügung gestellt

Video- Aufzeichnung des Vortrags:  https://youtu.be/uw7mKk85KwA

Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Friedenspolitik statt Kriegshysterie“ des Münchner Friedensbündnis. Am Montag 27. Juni um 19:30 Uhr wird Peter Wahl zum Thema „Der Ukraine-Krieg und Wege zum Frieden“ referieren.

hier die weiteren Veranstaltungen des Münchner Friedensbündnisses

 

(Nie) Wieder Krieg?

Was hat Deutschland aus dem 2. Weltkrieg gelernt?

Vortrag von  Thomas Rödl

Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinte KriegsdienstgegnerInnen Bayern und Geschäftsführer des Helmut-Michael-Vogel Bildungswerks

auf youtube

Die Thesen des Vortrags im Video ca. 45 Minuten und hier die verwendeten Texte und Schaubilder.

 

Bildquelle: www.wild-think.de

 

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